Scheibengipfeltunnel Reutlingen – Regierungspräsidium Tübingen

Der Scheibengipfeltunnel ist ein zwischen 2012 und 2017 errichteter, zweispuriger Straßentunnel am Rande von Reutlingen in Baden-Württemberg. Er ist insgesamt 1.910 m lang und verbindet den Stadtteil Sindelfingen mit dem ehemaligen Südbahnhof bei Eningen. Er ersetzt den Verlauf der Bundesstraßen B 312 und B 313 und verringert den Verkehr durch die Reutlinger Innenstadt um geschätzte 20.000 Fahrzeuge täglich. Er reduziert wesentlich Lärm und Luftschadstoffe. Die Kosten für die gesamte Ortsumgehung lagen zwischen 130 und 135 Millionen Euro, wovon etwa 83 Millionen Euro auf den Tunnelbau entfielen.

Der Scheibengipfeltunnel stellt als Kernbauwerk der östlichen Umgehung der Stadt Reutlingen eine Verbindung zwischen der B 28/B 312 neu (Knoten Efeu) im Norden und der B 312 neu im Süden her.

Der 1,9 km lange Tunnel unterfährt den gleichnamigen Höhenrücken (Scheibengipfel), der dem Hausberg der Stadt Reutlingen, der Achalm, vorgelagert ist. Von dem 1,9 km langen Tunnel wurden 1.620 m in bergmännischer Bauweise ausgeführt sowie am Südportal 240 m und am Nordportal 50 m in offener Bauweise. Der Tunnel ist als zweischalige Konstruktion mit einer bewehrten Außenschale aus Spritzbeton und einer Stahlbeton-Innenschale konzipiert. Für die Unterbringung der betriebs- und steuerungstechnischen Anlagen ist im Süden und im Norden des Tunnels jeweils ein Betriebsgebäude errichtet worden. Im Jahr 2017 wurde der Tunnel freigegeben.

Wir unterstützten das Regierungspräsidium bei einem umfangreichen Nachtrag aus gestörtem Bauablauf, geänderter Bauausführung sowie Bauzeit wegen unerwartetem Methangasaustritt durch eine gutachterliche Stellungnahme. Hierbei wurden zahlreiche Störungssachverhalte sowohl dem Grunde als auch der Höhe nach aufgearbeitet, die Auskömmlichkeit der Urkalkulation geprüft und das Bewertungsergebnis gemeinsam mit dem Auftraggeber gegenüber dem Auftragnehmer vertreten, um eine einvernehmliche Lösung finden zu können.

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